Fertigkeller bauen – Vorteile, Nachteile, Preise & Kosten

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Mit oder ohne Keller bauen? Das ist eine Frage, die sich viele Bauherren bei der Planung ihres zukünftigen Eigenheims stellen. Eine pauschale, in jedem Fall gültige Antwort gibt es darauf nicht. Deshalb ist es nötig, sich genauer mit der Thematik zu befassen und dabei die konkreten Vor- und Nachteile sowie die Kosten, die für einen Fertigkeller anfallen, zu berücksichtigen. 

Was ist ein Fertigkeller?

Im Prinzip ist ein Fertigkeller nichts anderes als ein Keller, der in Fertigbauweise errichtet wird. Ein Fertigkeller ist also quasi das Fertigbau-Äquivalent zum „normalen“ Keller, welcher in Massivbauweise gebaut wird. Die Fertigung findet dabei teilweise im Werk des Anbieters und eben nicht direkt auf der Baustelle statt. 

Wie wird ein Fertigkeller hergestellt?

Die Herstellung eines Fertigkellers beginnt mit den Wünschen und Vorstellungen, die der Bauherr mitbringt. Stehen die Eckdaten, zum Beispiel in Bezug auf die Größe, den Grundriss, die Raumhöhe und die Ausstattung des Kellers, fest, wird ein Bauplan erstellt. Auf dieser Grundlage beginnt die Vorfertigung in den Fertigungsanlagen des Anbieters: Die einzelnen Bauteile werden dort unter optimalen Bedingungen angefertigt und bereits mit Leitungen, Anschlüssen und Aussparungen für Fenster und Türen versehen. Gegebenenfalls werden Leerrohre integriert und auch die Produktion von Kellertreppen und anderen Ausstattungskomponenten wird hier erledigt. Auf der Baustelle werden derweil erste Tiefbauarbeiten beziehungsweise Erdarbeiten vorgenommen und die Bodenplatte als Fundament des späteren Kellers gegossen. Schließlich werden die vorgefertigten Betonfertigteile, darunter Wand- und Deckenelemente,  zum Grundstück geliefert und vor Ort von Mitarbeitern des Kellerbau-Unternehmens montiert. Dabei kommt frischer Ortbeton zum Einsatz, der die einzelnen Teile fix miteinander verbindet. Auf diese Weise steht das Untergeschoss in aller Regel binnen drei bis vier Tagen und der Hausbau kann zügig an den Bau des Kellers anschließen. 

Was sind die Fertigkeller Vorteile und Nachteile?

Hilfe bei der Entscheidung für oder gegen einen Keller leisten die Vor- und Nachteile, die je nach individuellen Gegebenheiten und Vorstellungen extrem schwer wiegen oder aber kaum ins Gewicht fallen. 

Fertigkeller Vorteile

  • Zeitliche Planungssicherheit: Fester Liefertermin macht den Kellerbau zeitlich planbar
  • Kurze Bauzeit: Montage nimmt nur wenige Tage in Anspruch, wobei Bauverzögerungen nahezu ausgeschlossen sind
  • Planbare Kosten: Vertraglich festgelegte Gesamtpreise ermöglichen eine vorausschauende Finanzplanung – ganz ohne unvorhergesehene Mehrkosten
  • Geringer Aufwand: Kellersystem-Planung und -Bau sind für den Bauherrn mit minimalem Aufwand verbunden
  • Individuelle Anpassung: Anpassung von Kellern auf den genauen Wunsch und die Anforderungen des Bauherrn (Wand-Höhe, Anzahl der Fenster, Kellertreppen etc.) möglich
  • Haus-Keller-Kompatibilität: Fertighaus und Fertigkeller passen perfekt zusammen, alle Anschlüsse sind kompatibel und es gibt keine unpassenden Schnittstellen (= höhere Energieeffizienz)
  • Qualitätskeller: Witterungsunabhängige Fertigung im Werk gewährleistet eine gleichbleibend hohe Qualität von Betonteilen
  • Brandschutz: Beton ist feuerfest, weshalb kaum zusätzliche Brandschutzmaßnahmen getroffen werden müssen

Fertigkeller Nachteile

Während die Vorteile, die für einen Fertigkeller sprechen, in großer Zahl vorhanden sind, sind die Nachteile eher dünn gesät. Der meistgenannte Grund, aus dem sich zukünftige Hausbesitzer gegen ein Untergeschoss entscheiden und ihr Einfamilienhaus stattdessen auf eine simple Bodenplatte stellen, ist der Preis. Denn natürlich gehen mit dem Bau eines Fertigkellers gewisse Kosten einher, die sich nicht in jedem Fall – aber doch sehr häufig – lohnen. Unsere Empfehlung: Das Aufstellen eines präzisen Kosten-Nutzen-Vergleichs, gegebenenfalls kombiniert mit einer professionellen Beratung, hilft dabei, die im individuellen Fall beste Entscheidung zu treffen. 

Was kostet ein Fertigkeller?

Die Erfahrung zeigt, dass es äußerst schwierig ist, die pauschalen Preise von Fertigkellern abzuschätzen. Denn: Der Preis wird schlicht und ergreifend von zu vielen Faktoren beeinflusst, weshalb die anfallenden Kosten immer abgestimmt auf den Einzelfall zu ermitteln sind. Ein solcher Faktor ist die Bodenbeschaffenheit, die sich direkt auf die Erdarbeiten und die Gründung auswirkt. Kommt der Boden dem Projekt „Kellerbau“ in seinen Eigenschaften entgegen, kann dies die Kosten senken, während ein eher schwieriger Baugrund sie beträchtlich in die Höhe treiben kann. Daneben bestimmen Größe und Ausstattung des Kellers, die Höhe der Kellerdecke und der spätere Nutzungszweck des Fertigkellers die Kosten. Immerhin muss ein Untergeschoss, das als Wohnraum genutzt werden soll, ganz andere Vorgaben erfüllen als ein Keller, der lediglich als Platz für Heizungsanlagen oder als Stauraum dient. Im Hinblick auf die Kosten gibt es jedoch ein starkes Argument, das Bauherren nahelegt, einen Fertigkeller in ihr Bauvorhaben zu integrieren. Tatsächlich kostet die Nutzfläche, die im Rahmen eines Kellerraums entsteht, nur etwa ein Drittel dessen, was für dieselbe Fläche im Haus bezahlt werden müsste. Zum Vergleich: Bei einem Fertigkeller wird im Schnitt mit Kosten in Höhe von 1.000€ pro Quadratmeter gerechnet, beim Haus sind es 3.000€ pro Quadratmeter. Die günstigsten Preise sichert man sich im Übrigen, wenn man möglichst nah an der Quelle, also zum Beispiel direkt bei einem Kellerbauunternehmen, kauft. Der Umweg über den Fertighausanbieter, der lediglich eine Kooperation mit einem Kellerbauer hat, kann im Einzelfall Mehrkosten von mehreren tausend Euro bedeuten. Sofern der Haus Anbieter dies zulässt, empfiehlt es sich also in den aller meisten Fällen, den Fertigkeller separat in Auftrag zu geben. 

Für wen eignet sich ein Fertigkeller?

Sofern der Untergrund auf dem zu bebauenden Grundstück nicht zu felsig ist und einen Aushub dadurch schwierig bis unmöglich macht, eignet sich ein Fertigkeller für so gut wie jeden, der sich mehr Fläche für sein künftiges Haus wünscht. Dank kurzer Bauzeit, planbarer Kosten und einer großen Auswahl an Anbietern ist ein Fertigkelle in sehr vielen Fällen eine gute Wahl. Wer sich noch unsicher ist, ob der Keller Marke Fertigbau tatsächlich die beste Option fürs eigene Haus darstellt, sollte sich nicht scheuen, eine professionelle Beratung zum Thema, beispielsweise bei Kellerexperte (www.kellerexperte.com), in Anspruch zu nehmen. 

Wie dicht sind Fertigkeller?

Der Irrglaube, Keller in Fertigbauweise ließen sich weniger gut gegen Wasser schützen, hält sich wacker, ist faktisch aber absolut falsch. Ein Fertigkeller in guter Qualität ist genauso dicht wie ein Keller in Massivbauweise. Die Betonfertigteile bestehen immerhin aus wasserundurchlässigem Material. Die wenigen Fugen, die beispielsweise am Wand-Ende und um die Aussparungen für Fenster und Türen herum bestehen und vor Ort auf der Baustelle verschlossen werden müssen, können aufwandsarm mit Ortbeton und Fugenbändern abgedichtet werden. Fertigkeller werden demnach höchsten Anforderungen an den Schutz gegen Feuchtigkeit und Wasser gerecht. 

Können Eigenleistungen erbracht werden?

Grundsätzlich ist es möglich, auf der Baustelle Eigenleistung einzubringen, um den Preis für den Keller zu reduzieren. Vorrangig bieten sich hierfür sehr einfache Arbeiten, wie etwa Malerarbeiten, an. Ist es ein Wunsch des Bauherrn, selbst Hand anzulegen und sich am Kellerbau zu beteiligen, ist dies also machbar. Eigenleistung ist jedoch nur in eingeschränktem Maße wirklich empfehlenswert. Denn: Viele Arbeiten gehören nun einmal in professionelle Hand, da sie Fachkenntnisse voraussetzen, die der Laie nicht besitzt. Geht es zum Beispiel um Dichtungsarbeiten oder das Fundament, sollten nur Bauherren, die überdurchschnittlich begabt sind und sich bestens mit der Materie auskennen, selbst tätig werden. Immerhin hat man auf lange Sicht nichts von einem günstigeren Keller, dessen Qualität stark zu wünschen übrig lässt.

Welche Fertigkeller Anbieter gibt es?

Deutschlandweit gibt es eine Vielzahl von Kellerbauunternehmen, die sich auf die Herstellung von Fertigkellern und Bodenplatten spezialisiert haben und Kunden teilweise auch über die deutschen Grenzen hinaus bedienen. Zu nennen sind an dieser Stelle beispielsweise Glatthaar, Südwest Keller, Partnerbau und Dennert. Für die Informationsgewinnung und den Vergleich von Anbietern möchten wir Bauherren Kellerexperte (www.kellerexperte.com) empfehlen. Dort sind kompetente Profis am Werk, die fachkundig beraten und auf Wunsch auch weiterführende Dienstleistungen, zum Beispiel die Begleitung zur Abnahme von Keller oder Bodenplatte, anbieten. 

Fertigkeller FAQs

Was kostet ein 100 qm Keller?

Das hängt ganz von den Gegebenheiten vor Ort, der Ausstattung des Kellers und der vorgesehenen Nutzungsweise ab. Geht man von einem Quadratmeterpreis in Höhe von 1.000€ inklusive Erdarbeiten, Bodenplatte und Aushub aus, läge der Preis für einen 100 Quadratmeter großen Keller bei rund 100.000€. Bei günstiger Bodenbeschaffenheit, einem kostengünstigen Anbieter, dem Minimum an Ausstattung und jeder Menge eingebrachter Eigenleistung könnte sich der Quadratmeterpreis jedoch auch auf beispielsweise 500€ reduzieren, womit ein 100 Quadratmeter Keller dann „nur“ noch 50.000€ kosten würde. Wie tief man für ein Haus mit Keller also in die Tasche greifen muss, variiert von Fall zu Fall. 

Was kostet ein Keller mit Aushub?

In den angegebenen Kostenbeispielen ist der Aushub bereits eingerechnet. Schließlich muss dieser für einen Keller ohnehin zwingend erledigt werden. Im Schnitt werden für den Aushub auf der Baustelle und den Abtransport der Erde zwischen 6.000€ und 10.000€ ausgegeben. 

Was kostet ein Wohnkeller pro qm?

Da hierfür deutlich striktere Vorgaben erfüllt werden müssen, kostet ein Wohnkeller mehr als ein Kellerraum, der lediglich als Stauraum genutzt wird. Die hierbei anfallenden Kosten schwanken dabei nochmals stärker und sind wiederum von vielerlei Faktoren abhängig. Als grober Richtwert kann von 1.500€ bis 2.000€ pro Quadratmeter ausgegangen werden.

Fazit: Haus mit Fertigkeller – Eine lohnenswerte Investition

Deutlich verkürzte Bauzeiten, hohe Qualität durch die werksinterne Vorfertigung, viele Anbieter und die Option auf ein nennenswertes Mehr an Nutzfläche: Die Vorteile, die ein Fertigkeller zu bieten hat, liegen auf der Hand. Ist es der Wunsch des Bauherrn, ein Haus mit Keller zu bauen, stellt ein Fertigkeller daher eine wirklich attraktive Option dar. Zwar fallen hierfür gewisse Kosten an, vergleicht man diese jedoch mit den Durchschnittspreisen für Fläche über dem Untergeschoss, kristallisiert sich der Fertigkeller in der Regel als kostengünstiges Plus an Stauraum heraus, auf das viele Hausbesitzer in spe völlig zurecht nicht verzichten möchten. 

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